Maulkorb für Alonso
Budapest - Die Spionage-Affäre zwischen Ferrari und McLaren-Mercedes treibt immer tollere Blüten.
McLaren-Teamchef Ron Denis (l.) verpasste Fernando Alonso einen Maulkorb
Vorschau McLaren-Teamchef Ron Denis (l.) verpasste Fernando Alonso einen Maulkorb
Nachdem sich die Teamchefs Jean Todt und Ron Dennis zuletzt öffentlich mit drastischen Vorwürfen beharkt hatten, mussten die Piloten ein "Schweige-Gelübde" ablegen.
So erhielt Fernando Alonso von McLaren einen Maulkorb verpasst. Dem zweimaligen Welmeister wurde untersagt, bei der Pressekonferenz im Rahmen des Ungarn-GP in Budapest (So., ab 13.45 Uhr LIVE) aufzutreten.
Ein McLaren-Sprecher erklärte als Begründung: "Fernando soll sich aufs Rennen konzentrieren."
Theissen fürchtet Imageverlust
Auch BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen hat sich jetzt in die Dauerfehde zwischen den beiden Top-Rennställen Ferrari und McLaren in Sachen Spionage eingeschaltet.
Er fürchtet nach den verheerenden Auswirkungen, die die Tour de France durch Doping im Radsport erlebte, eine Rufschädigung für die Formel 1.
"Skandal kann sich die Formel 1 nicht leisten"
Theissen: "Es ist nicht gut für den Sport, wenn solche Dinge im Vordergrund stehen. Die Berufungsverhandlung sollte möglichst bald stattfinden und zu einem schnellen wie eindeutigen Urteil kommen."
Zuvor hatte sich schon Ex-Rennstar Hans-Joachim Stuck kritisch über die Vorgängen in der Königsklasse geäußert: "Alle Beteiligten müssen nun höllisch aufpassen, dass durch die unsägliche Affäre dem Sport nicht großer Schaden zugefügt wird. Die Tour de Spritz ist noch in bester Erinnerung. So einen Skandal kann sich die Formel 1 nicht leisten."
Dennis attackiert Ferrari
Gegenüber Sport1.de hatte Stuck schon betont: "Eine solche Affäre könnte auch die Großsponsoren zum Abspringen bewegen."
McLaren-Teamchef Dennis hatte Ferrari zuletzt beschuldigt, beim Saisonauftakt am 18. März in Melbourne mit einem illegalen Auto gewonnen zu haben.
Wolfgang Kleine
quelle: sport1.de